Workshops und Schulungen

Freie Rhythmen - Diskursgeschichte einer Begriffsbildung der Lyriktheorie

Wann
7. bis 8. Dezember 2023

Wo
Kulturwissenschaftliches Kolleg Konstanz, Bischofsvilla, Otto-Adam-Str. 5

Veranstaltet von
PD Dr. Lars Friedrich, AG Prof. Dr. Juliane Vogel, Literatur-, Kunst und Medienwissenschaften

Vortragende Person/Vortragende Personen:
Giulia Agostini – Michael Auer – Christian Benne - Felix Christen – Hannah Eldridge – Lars Friedrich - Claude Haas – Katja Mellmann – Elisa Ronzheimer - Nathan Taylor

Als „Freie Rhythmen“ wird gemeinhin eine um 1750 entstehende Lyrik in hymnischem Stil bezeichnet, die sich von Formkonventionen wie Metrum, Reimschema und Strophengliederung ablöst und zugleich an klassische Muster gebunden bleibt. Gleichwohl wird der Begriff im 18. Jahrhundert als Sammelbezeichnung einer bestimmten Tendenz lyrischer Dichtung noch nicht gebraucht. Von „Freien Rhythmen“ ist ausdrücklich erst um 1890 im Zuge einer methodischen Goethe-Philologie („Goethe-Jahrbuch“) sowie einem wiedererwachten Interesse an Klopstocks Oden (Neuausgabe von Pawel/Muncker) die Rede und die Etablierung des Begriffs korreliert auffällig mit der Institutionalisierung der Neuen deutschen Literatur als selbständiges Fach der Universitätsgermanistik.

Der internationale Workshop widmet sich der institutionellen und politischen Karriere des Konzepts einer freirhythmischen Lyrik seit dem Ende des 19. Jahrhunderts. Zur Diskussion steht insbesondere die Funktion des Begriffs im Spannungsfeld von Literatur und Philologie sowie die Rekonstruktion der deutschen Tradition im Vergleich mit dem angelsächsischen „free verse“ sowie des französischen „vers libre“.

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