Schwerpunkte im Master Geschichtswissenschaft

Studierende des Masters Geschichtswissenschaft wählen zu Beginn ihres Studiums einen Schwerpunkt. Auf dieser Seite finden Sie erste Informationen und Ansprechpartner zu den angebotenen Schwerpunkten:

Schwerpunkt Alte Geschichte

Eine Beschreibung wird in Kürze erscheinen.

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Ulrich Gotter ulrich.gotter@uni-konstanz.de


Schwerpunkt Archäologie/Materielle Kultur

Konstant erschaffen und nutzen Menschen Dinge, kontinuierlich bewegen sie sich in gestalteten und mit Bedeutungen aufgeladenen architektonischen und sozialen Räumen. Da materielle Kultur den Menschen stets umgibt, bietet sie zahllose Zugänge zu historischen Strukturen und Situationen. Um diese Quellen für die Rekonstruktion von antiken, aber auch modernen Gesellschaften nutzbar zu machen, haben die verschiedenen archäologischen Disziplinen ein reiches methodisches und theoretisches Instrumentarium entwickelt. Gerade mit der Einsicht in die Bedeutung von Bildern im Zuge der Medialisierung ("iconic turn") sowie der steigenden Beachtung der Beziehungen zwischen Personen und Objekten in einer "Wissenschaft der Dinge" wächst die Rolle materieller Quellen in kulturwissenschaftlichen Diskussionen. In Konstanz ist Archäologie deshalb im BA und MA in die Geschichtsstudiengänge integriert. Der MA Geschichte bietet nun die Möglichkeit sich auf Archäologie/materielle Kultur als Schwerpunkt zu konzentrieren.

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Stefan Hauser stefan.hauser@uni-konstanz.de


Schwerpunkt Mittelalterliche Geschichte

Das Mittelalter scheint auf Anhieb die Epoche zu sein, die unserer Gegenwart am fremdesten ist. Es ist zugleich die Epoche, die am stärksten durch Vorurteile belastet ist. Das vermeintlich 'Fremde' steht uns jedoch in vielem Näher, als auf Anhieb zu vermuten, wenn Eheleute heute wieder häufiger Eheverträge aufsetzten oder wir unsere Konflikt wieder häufiger mittels Mediatoren lösen. Ziel des Epochenschwerpunkts 'Mittelalter' ist es, den Studierenden den Facettenreichtum einer Epoche näherzubringen, deren vorurteilsfreie Erschließung noch manche Überraschungen bereit hält.

Ansprechpartnerin:
Prof. Dr. Gabriela Signori gabriela.signori@uni-konstanz.de


Schwerpunkt Geschichte der Frühen Neuzeit

Der Schwerpunkt Frühe Neuzeit vermittelt historische Zugänge zu einer Epoche, in der sich die Grundlagen des modernen Europa und der modernen Weltgesellschaft entwickelten. Gemeinsam mit den Studierenden wird in forschungsnahen Lehrveranstaltungen nach Prozessen des fundamentalen Wandels und nach zukunftsrelevanten "sozialen Erfindungen" gefragt. Welche Bedeutung haben der Gebrauch von Schrift und die Verbreitung des Buchdruckes? Welche Folgen hatte die gewaltsame Eroberung und ökonomische Aneignung der Welt für Eroberte wie für Eroberer? Was bedeuteten die Reformation oder die Entstehung der neuzeitlichen Wissenschaft für das Denken über die Welt und den Menschen?

Den Lehrenden ist dabei ein theorieorientiertes, kulturwissenschaftliches Verständnis von Geschichte wichtig: zeitgenössische Wissensbestände, Menschenbilder und Deutungsmuster des Selbst wie des Sozialen werden auf ihre Wechselwirkungen mit sich wandelnden Strukturen, Institutionen und Praktiken bezogen; gleichzeitig wird nach den medialen und materiellen Bedingungen dieser Beziehungen gefragt. Auf diese Weise wollen wir in einer Vielfalt von Themenbereichen die Eigenlogik einer Epoche erfassen und beschreibbar machen, die bekannt und fremd zugleich erscheint.

Ansprechpartner:
Prof. Em. Dr. Rudolf Schlögl rudolf.schloegl@uni-konstanz.de


Schwerpunkt Geschichte des 19.-21. Jahrhunderts

Wer unsere Gegenwart in einem grundlegenden Sinne verstehen möchte, der liegt mit diesem Schwerpunkt genau richtig. Die Konstanzer Neuzeithistoriker erforschen die Geschichte Europas in einer sich globalisierenden und globalisierten Welt. Auf der Suche nach umfassenden und komplexen Zusammenhängen verbinden sie den Blick auf politische Krisen mit sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Veränderungen. Vielfältige Themenbereiche werden untersucht: Von der Geschichte der modernen Revolutionen, über Kriege und Bürgerkriege bis zur Entstehung und dem Zerfall von Imperien, Kolonien und Nationen. Wir bieten Seminare zur Geschichte von Demokratien und Diktaturen und zur Geschichte der Integrationen und Krisen Europas an. Transnationale Migrationen, mediale Vernetzungen, zivilgesellschaftliche Proteste, der Aufstieg von Wissen und Wissenschaften sind ebenso Gegenstand unserer aufeinander abgestimmten Lehrveranstaltungen wie die Geschichte von Kapitalismus, Konsum und Ungleichheitsformen. Perspektiven auf die Geschichte der Individualisierung, auf kollektive Identitäten und neue Subjektivierungsformen erweitern unser Spektrum ebenso wie Unterrichtseinheiten zu Erinnerungskulturen, zur gesellschaftlichen Beschleunigung, zur Geschichte von Körper und Sexualität(en), von Natur, Umwelt oder Tier-Mensch-Beziehungen. Durch unsere berufsbezogenen Angebote verbinden wir breite Bildung mit arbeitsmarktbezogener Ausbildung.

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Sven Reichardt sven.reichardt@uni-konstanz.de


Nova orbis tabula in lucem edita
(Ausschnitt ca. 1665) von Frederik de Witt

Schwerpunkt Globalgeschichte

Die meisten Menschen in der Welt von heute führen "globale" Existenzen. Wir konsumieren Produkte aus aller Welt, erhalten Nachrichten von allen Kontinenten, sind bei Olympiaden oder Weltmeisterschaften zu weltweiten Mediengemeinschaften vernetzt und leben mit dem Bewusstsein, dass eine Wirtschaftsflaute in China, ein Reaktorunfall in Japan oder ein Krieg in Afghanistan unsere eigene Situation unmittelbar berühren. Diese Gegenwartserfahrung sollte und kann den Blick für großräumige Kontakte, Verflechtungen und wechselseitige Wahrnehmungen in der Vergangenheit schärfen. Das ist der Grundansatz der Globalgeschichte, die Europa in Beziehung zu anderen Weltregionen setzt. In Konstanz wird sie für alle Epochen betrieben, mit einem Schwerpunkt auf dem 19. und 20. Jahrhundert. Sie steht in engem Zusammenhang mit der Geschichte des Kolonialismus, der internationalen Beziehungen, der Weltwirtschaft und der kulturellen Globalisierung.

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Manuel Borutta manuel.borutta@uni-konstanz.de


Schwerpunkt Historische Vermittlungs-
kompetenz: Ausstellen

Zusammen mit den Fächern Information Engineering an der Universität Konstanz sowie Architektur und Kommunikationsdesign an der HTWG Konstanz bietet die Geschichte über jeweils vier Semester hinweg gemeinsame Veranstaltungen zum Thema "Ausstellungen" an. Am Ende eines jeden Zyklus soll eine gemeinsam konzipierte eigene Ausstellung stehen. Diese fach- und hochschulübergreifenden Veranstaltungen sind bewusst nicht als eigener Studiengang konzipiert, sondern als Schwerpunkt innerhalb der jeweiligen Studiengänge. Den Studierenden der verschiedenen Disziplinen soll anhand der Aufbereitung von aktuellen Forschungsthemen für die Öffentlichkeit zusätzlich zu ihren normalen Qualifikationen die Gelegenheit zur interdisziplinären Arbeit und zum Erwerb von besonderer Vermittlungskompetenz gegeben werden. Die Entwicklung von Ausstellungen ist über ihren unmittelbaren Praxisbezug in besonderem Maße berufsqualifizierend.

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Stefan Hauser stefan.hauser@uni-konstanz.de


Schwerpunkt Mediterrane Geschichte

Der Mittelmeerraum ist eine Kontaktzone Afrikas, Asiens und Europas, die schon vor der neuzeitlichen Globalisierung eng vernetzt war. Seit der Antike haben sich die Grenzen von politischen Gemeinwesen und Lebensräumen, kulturellen Sphären und religiösen Systemen hier immer wieder verschoben. Krisen, Kriege und Konflikte haben die Region zuletzt ins Zentrum der Aufmerksamkeit von Politik, Medien und Kunst gerückt. Auch in der Wissenschaft florieren die Mittelmeerstudien seit geraumer Zeit. Der Studienschwerpunkt ermöglicht eine vertiefte historische Auseinandersetzung mit dem Mittelmeerraum von den altorientalischen Kulturen über die Antike, das Mittelalter und die Neuzeit bis zur Gegenwart. Auf diese Weise kann er dazu beitragen, die aktuellen Probleme der Region historisch zu verorten und besser zu verstehen. Dabei werden zentrale Aspekte mediterraner Geschichte in den Blick genommen, darunter die Beziehungen von Mensch und Umwelt, die Vernetzung des Raumes und die Zirkulation und Mobilität von Menschen, Dingen und Ideen, der Aufstieg und Fall von Imperien und Nationen sowie die vielfältigen Formen des Konflikts, der Vermischung und Koexistenz unterschiedlicher und in sich heterogener kultureller und religiöser Systeme. Zugleich wird der Mittelmeerraum in globaler Perspektive als eine verflochtene Weltregion mit dynamischen Außengrenzen und weitgespannten Übergangszonen verstanden, die mit anderen Teilen der Welt in intensivem Austausch stand. Schließlich bietet der Studienschwerpunkt die Möglichkeit, wertvolle fremdsprachliche Kenntnisse und interkulturelle Kompetenzen zu erwerben, die für eine umfassende Bildung wie für eine erfolgreiche Karriere diesseits und jenseits der akademischen Welt gleichermaßen unerlässlich sind.

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Manuel Borutta manuel.borutta@uni-konstanz.de
Prof. Dr. Daniel König daniel.g.koenig@uni-konstanz.de


Schwerpunkt Osteuropäische Geschichte

Wer den Begriff "Osteuropa" mit Inhalt füllen möchte, sollte überlegen, wo Europas Mittelpunkt liegt. Denn Europas Mitte befindet sich viel weiter im Osten, als man üblicherweise vermutet, nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen im Ort Purnuškės nördlich der litauischen Hauptstadt Vilnius.

Wenn wir uns als Europäerinnen und Europäer fühlen und einen weiten Lebenshorizont anstreben, dann sollten wir uns fragen, was für ein systematischen Wissen wir von der "zweiten", der östliche Hälfte Europas besitzen. Aber auch schon östlich der Oder fängt ein bedenkliches Nichtwissen an. Osteuropäische Geschichte studieren heißt: die Vielfalt des europäischen Ostens kennenzulernen und Europa zusammendenken.

Der Schwerpunkt Osteuropa bezieht sich auf den gebräuchlichen weiten Osteuropabegriff mit den Großregionen Ostmitteleuropa, Osteuropa im engeren geographischen Sinn, Nord- und Südosteuropa. Der Schwerpunktbereich ist geographisch und systematisch angelegt. Es werden exemplarisch und vergleichend Besonderheiten des Großraumes vorgestellt und in Bezug zu westeuropäischen und globalen historischen Entwicklungen untersucht. Regionen, Menschen und ihre Identitäten, ihre Lebenswelten, Herrschafts- und Sozialordnungen, Geschichte von Ideen sowie von Kulturkontakten, von internationalen Beziehungen, Krisen, Kriegen und ihrer Bewältigung stehen im Fokus der Lehre, die gegenwarts- und theorieorientiert ist. Das erworbene historische Wissen soll dazu verhelfen, relevante Problemstellungen auf der Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse zu analysieren.

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Pavel Kolář pavel.kolar@uni-konstanz.de


Schwerpunkt Wirtschaftsgeschichte (wird derzeit nicht angeboten)

Die Wirtschaftsgeschichte fragt, wie unsere Gegenwart durch ökonomische und soziale Entwicklungen in der Vergangenheit geprägt ist. In Ihrem Master-Studium mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsgeschichte erhalten Sie Einblicke in langfristige sozioökonomische Prozesse, analysieren den Wandel des Verhältnisses von Wirtschaft und Gesellschaft und fragen danach, wie ökonomische Konjunkturen sowie Krisen entstehen. Dabei lernen Sie ein breites sozialwissenschaftliches und ökonomisches Theorieangebot kennen und wenden es gemeinsam mit den Dozentinnen und Dozenten auf Fallstudien an, um die Bedeutung von Strukturen, Institutionen und individuellem Handeln für ökonomischen Wandel zu diskutieren.

Ansprechpartnerin: N.N. (die Professur wird derzeit besetzt und daher kann dieser Schwerpunkt nicht angeboten werden)
 


Dutch Design Week 2014 Natlab, Eindhoven (uploaded on 2014-10-25 by soohyang.song)

Schwerpunkt Wissensgeschichte 

Wie und in welchen Formen entstand Wissen vom Zusammenleben der Menschen? Wie kam Wissen aus und über Afrika nach Europa? Wie wurde Wissen zu einer entscheidenden Grundlage moderner Gesellschaften und ihres Nachdenkens über Umwelt, Natur und Zukunft? Die Wissensgeschichte versteht sich als eine Sichtweise auf die Geschichte oder ein offener historischer Fragehorizont. Sie beschäftigt sich mit der historischen Entwicklung und dem Wandel der gesellschaftlichen Funktionen von Wissen und Wissenschaft. Die Konstanzer Wissensgeschichte hat ihren Schwerpunkt einerseits in der Geschichte der Sozial- und Humanwissenschaften vom 18. bis zum 21. Jahrhundert andererseits in der Umweltgeschichte. Ihr regionaler Schwerpunkt liegt auf der Geschichte Westeuropas in ihren globalen Verflechtungen.

Ansprechpartnerin: 
Prof. Dr. Anne Kwaschik anne.kwaschik@uni-konstanz.de