Forschungsprojekte
Geschichte des Bundesfinanzministeriums der Finanzen und der Finanzpolitik nach 1945
Die Forschungsgruppe widmet sich der Geschichte des Bundesministeriums der Finanzen seit seiner Entstehung und analysiert zentrale Handlungsfelder der bundesdeutschen Finanzpolitik nach 1945 in einem europäischen und globalen Kontext.
Beteiligte:
Hans-Peter Ullmann (Sprecher, Köln), Ulrich Herbert (Freiburg), Stefanie Middendorf (Jena), Alexander Nützenadel (Berlin), Werner Plumpe (Frankfurt), Laura Rischbieter (Konstanz), Andreas Wirsching (München), Reimut Zohlnhöfer (Heidelberg).
Fördereinrichtung:
BMF
Projektlaufzeit:
2024-2028
Projekmitarbeiter:
Falco Drießen
Forschungsinstitut für Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Konstanzer Forschungsstandort: Kulturelle Dynamiken der Gegenwartsgesellschaft
Das Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) ist ein seit dem 1. Juni 2020 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Institut, das in zehn verschiedenen Bundesländern angesiedelt ist und dadurch auch die regionale Vielfalt gesellschaftlichen Zusammenhalts in Deutschland in den Blick nimmt. Zusammen erarbeiten die mehr als 100 Wissenschaftler*innen aus vielen verschiedenen Disziplinen mit empirischen Untersuchungen und großangelegten Vergleichen praxisrelevante Vorschläge, die dazu beitragen, gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart zu begegnen.
Das FGZ-Teilinstitut am Standort Konstanz bringt eine kulturwissenschaftliche Perspektive in das FGZ ein. Es vereint programmatisch rechts-, literatur- und medienwissenschaftliche mit historischen, ethnologischen und soziologischen Fragestellungen.
Teilprojekt Prof. Dr. Laura Rischbieter
Im Dienste des Staates.
Das Teilprojekt "Im Dienste des Staates" der Arbeitsgruppe Globale Wirtschaftsgeschichte untersucht, unter welchen Bedingungen ökonomischer Strukturwandel und sozialpolitische Ziele konstitutiv für gesellschaftlichen Zusammenhalt sein können – oder Prozesse gesellschaftlicher Polarisierung hervorrufen.
Fördereinrichtung:
BMBF
Projektlaufzeit:
2020-2024
Dreijähriges Forschungsnetzwerk "Schulden machen. Praxeologie der öffentlichen Finanzen im 20. Jahrhundert"
Das von Prof. Dr. Laura Rischbieter (Universität Konstanz) und Dr. Stefanie Middendorf (Universität Halle-Wittenberg) gemeinsam geleitete Netzwerk widmet sich in historischer Perspektive der Praxis der Verschuldung für die sich wandelnden Grenzen zwischen „Staat“ und „Markt“. Indem nach konkreten Verfahrensweisen, situativen Entscheidungen und den Akteursbeziehungen gefragt wird, stehen im Zentrum der gemeinsamen Forschung vor allem informelle Verhaltensweisen, die Materialität von Praktiken und die Eigenlogik praxisbezogener Wissensbestände.
Die Frage was „Verschuldung“ jeweils bedeutete und welche Folgen Schuldenmanagement zu unterschiedlichen Zeitpunkten seit dem späten 19. Jahrhundert hatte, bringt das Netzwerk so in eine reflektierte Beziehung zu Entscheidungssituationen. Damit erweitert es die bisherige, oft deterministisch geführte Forschungsdebatte um Erkenntnisse zu historisch spezifischen Zusammenhängen zwischen finanzwirtschaftlichem Handeln, institutionellen Strukturen, sozialem Wissen und ökonomischen Effekten. Weitere Informationen zum Netzwerk finden Sie auf der Homepage des Netzwerks.
Fördereinrichtung:
DFG
Projektlaufzeit:
2017-2023
The Janus Head of Capitalism. Sovereign Debt as a Norm and Point of Crisis after 1945
Laura Rischbieter's current research project, entitled The Janus head of capitalism. Sovereign debt as a norm and point of crisis after 1945, focuses on economic crises triggered by illiquidity of states. However, the objects of inquiry are first the expectations and concepts on which the contemporaries tried to reorganize the global economy, secondly the conflicts around their normative and power-political arrangement and thirdly the attempts of the international financial players to handle the economic consequences. Thus, sovereign debt and individual debt crises will not merely be analyzed as the result of macroeconomic constraints or exceptional social and economic events, but will be conceptualized as a history of economic thoughts, political decisions, power relations, and social repercussions.
DFG Forschungsprojekt im Rahmen des Schwerpunktprogramms «Erfahrung und Erwartung. Historische Grundlagen ökonomischen Handelns
Limited by Myopia? Economic Uncertainty and the International Regulation of Sovereign Debt in Times of Crisis (1970-1997)
Financial crises, like all crises, produce situations that demand forward-looking decisions. The September 2008 decision to let Lehman Brothers fail, for example, is now widely seen as the start of an international crisis of trust in the financial industry. From today’s perspective this political decision of the regulators may seem shortsighted. Those responsible (apparently) expect a very different outcome, but their analysis and decisions were limited by myopia. On what basis did the regulators form the expectations that led to their decision?
This project investigates how assumptions about uncertain economic situations develop, shape expectations about the future, and influence decisions. Taking the case of international financial organizations (IFOs) it will investigate their approaches to crises of sovereign debt. Between the end of Bretton Woods (1971-73) and the Asian crisis of 1997-1998 there were 58 instances of default. As lender of last resort (IMF and the Bank for International Settlements), and agent of debt restructuring (Paris Club), de facto setter of standards (Clubs and Think Tanks), IFOs have played critical roles in such crises. Taking the perspective of international finance organizations and their approaches to sovereign debt crises the project design not only allows individual decisions to be analyzed as historically contingent cases but also permits an investigation of the ways in which the expectations of the actors involved in financial crises changed over time.
Economic sociology, hermeneutics and the sociology of knowledge will provide theoretical approaches for understanding the relationship between expectation formation, crises, and social learning. Case studies of foreign debt crises will be used to demonstrate and explain long-term developments but also breaches in expectation formation.
- Fördereinrichtung:
DFG
- Projektlaufzeit:
2016-2021
- Projektmitarbeiter:
Netzwerk Wissen und Wirtschaft
Die AG Globale Wirtschaftsgeschichte ist Teil des Nachwuchs-Netzwerks "Wissen und Wirtschaft", das an das Zentrum für Geschichte des Wissens (ZGW) angeschlossen ist.
Erste Ziele, ein Portrait und Informationen rund um das Projekt finden Sie unter dem nachfolgenden Link.