European Review of History-Neuer Artikel
Abstract
Als das Internationale Statistische Institut (ISI) 1885 in London gegründet wurde, versammelte es Statistiker und Demographen, aber auch Ingenieure und sogar Unternehmer. Vor allem aber brachte es Wirtschaftswissenschaftler zusammen, was das ISI schnell zum wichtigsten internationalen Forum für diese Disziplin machte. Auf der Grundlage eines intensiven Studiums der offiziellen ISI-Publikationen sowie der Korrespondenz und Schriften seiner Mitglieder beschreibt der Artikel zunächst die Gründung des ISI aus der Perspektive der wachsenden Disziplin der Wirtschaftswissenschaften und mit besonderem Blick auf die Anhänger der jüngeren Deutschen Historischen Schule der Wirtschaftswissenschaften. Mit dem Schwerpunkt Arbeitsstatistik wird dann ein Tätigkeitsfeld dieser Gruppe von Institutsmitgliedern näher beleuchtet, um ihren Beitrag zum Konzept der wirtschaftlichen Entwicklung zu reflektieren, dessen Ursprünge üblicherweise im Kontext des Kolonialismus des neunzehnten Jahrhunderts verortet werden. Jahrhunderts verortet werden. Schließlich plädiert der Artikel dafür, dem Internationalen Statistischen Institut den ihm gebührenden Platz und die Bedeutung in der Geistesgeschichte des Entwicklungsdenkens zuzuerkennen.